Nächste Termine

Keine Termine

Termine

April 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
31 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 1 2 3 4
Pressemeldungen - Neue Westfälische - IHK - Autobahn, Eisenbahn, usw PDF Drucken E-Mail
Schulterschluss auf der Nordumgehung
Benutzerbewertung: / 0
SchwachPerfekt 
Samstag, 14. Juli 2012
Industrie- und Handelskammern Bielefeld und Osnabrück unterzeichnen „Bad Oeynhausener Erklärung“

Von Peter Steinert
Bad Oeynhausen. (PeSt) Wer das große Ganze im Auge hat, der verliert mitunter den Blick für das Kleine. So geschehen am gestrigen Freitag, als eine Delegation der Industrie- und Handelskammer Bielefeld (IHK) unter Leitung von Präsident Ortwin Goldbeck auf der Nordumgehung den Schulterschluss für eine starke West-Ost-Achse suchte, im Konvoi die fast fertige Trasse zwischen den Anschlussstellen Eidinghausen und Dehme fand und bei der Fahrt zur Denios AG prompt falsch abbog. Auf dem Parkplatz einer Imbiss-Bude an der Dehmer Straße gelang die Umkehr auf dem Weg zum vereinten Europa.

Ziel war die Unterzeichnung einer „Bad Oeynhausener Erklärung“, in der sich die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim für einen weiteren Ausbau des Verkehrs- und Entwicklungskorridors Amsterdam - Osnabrück - Berlin - Warschau einsetzen.

Ortwin Goldbeck: „Wir wollen anschaulich machen, welch hohe Bedeutung der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für jedes einzelne Unternehmen in unseren Wirtschaftsräumen hat. Gemeinsam wollen wir unseren Blick auf das große Ganze richten.“ Für den Präsidenten gehört zu diesem „großen Ganzen“ die Europäische Union (EU). Goldbeck: „Sie hat diesen Verkehrskorridor als einen von zehn Korridoren in Europa ausgewählt, die vorrangig ausgebaut werden sollten.“

Heinrich Koch, Vizepräsident der Osnabrücker IHK: „Die Straße ist ebenso wie die Schiene auf dieser Achse schon heute mehr als ausgelastet. Angesichts der prognostizierten Zuwächse im Verkehrsaufkommen darf mit Ausbaumaßnahmen und Projekten zur Verbesserung des Verkehrsflusses nicht gezögert werden.“ Diese Zuwächse sollten „intelligent auf die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße“ verteilt werden.

Dass die heimische Region dabei eine zentrale Rolle spielt, machte der Europaparlamentarier Elmar Brok (CDU) deutlich: „Was hier für ein Potential vorhanden ist, das kennt selbst in Ostwestfalen-Lippe nicht jeder. Wir haben allen Grund dieses europäische Projekt zu unterstützen, zu koordinieren und zu finanzieren.“

Mit der Denios AG hatten die Verantwortlichen der Industrie- und Handelskammer ein exemplarisches Beispiel gefunden. Der Betrieb expandiert. Das belegte Vorstand Stefan Albrink: „2012 werden wir 1.600 Container ausliefern. Damit ist diese Anzahl in den vergangenen drei Jahren verdoppelt worden. Unter diesen Voraussetzungen können wir den Ausbau der Verkehrswege nur befürworten.“

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 14.07.2012





INFO
Fertigstellung in Sichtweite

1965 war die Nordumgehung in die konkrete Vorplanung der Straßenbauer aufgenommen worden. Genau 50 Jahre später soll diese Lücke der Autobahn 30 geschlossen werden. Das teilte am gestrigen Freitag Andreas Meyer (Leiter Straßen NRW, Bielefeld) mit. Zuletzt hatten sich die Verantwortlichen vor einer Festlegung gesträubt, nachdem der ursprüngliche Fertigstellungstermin für das Jahr 2013 mehrfach korrigiert wurde. Meyer: „Ende 2015/Anfang 2016 wird die Nordumgehung fertig und für den Verkehr frei gegeben sein.“ Die Kosten sollen bis dahin von anfangs 165 Mio. Euro auf gut 200 Mio. Euro gestiegen sein. (PeSt)

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 14.07.2012





INFO
Die Bad Oeynhausener Erklärung

Als vordringliche Projekte zählt die Erklärung unter anderem den Lückenschluss zwischen der A 30 und der A 2 bei Bad Oeynhausen, den sechsstreifigen Ausbau der A 30 unter anderem bei Osnabrück, den viergleisigen Ausbau des Schienenengpasses zwischen Minden und Hannover-Seelze, die durchgängige Schiffbarkeit der Hauptwasserstraßen Dortmund-Ems-Kanal, Mittellandkanal und Weser für Großmotorschiffe und die Fertigstellung des Megahub in Hannover-Lehrte sowie dessen Ergänzung durch regionale Umschlagsanlagen in Güterverkehrszentren und Binnenhäfen wie dem RegioPort Weser in Minden auf.

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 14.07.2012