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Hofwassermühle vor dem Umzug
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Samstag, 08. September 2012
Fraktionsantrag der Grünen zielt auf eine Reduzierung der Pachtzahlungen von jährlich 500.000 Euro

Von Peter Steinert
Bad Oeynhausen. Wenn an diesem Sonntag, 9. September, die Hofwassermühle im Siekertal klappert und das Mühlrad malmend Getreide schrotet, könnte das schon ein Abschiedslied sein. Denn wenn es nach einem Antrag der Grünen im jüngsten Hauptausschuss geht, dann wird das historische Gebäude künftig an anderer Stelle klappern und malmen. „Wir bezahlen für das Areal an der Hofwassermühle Pachtsummen, die wir auf Dauer reduzieren müssen“, sagt Grünen-Fraktionsvorsitzender Volker Brand.

Der städtische Kämmerer Marco Kindler bestätigt auf Anfrage, dass die Stadt jährlich Zahlungen von knapp 500.000 Euro zu leisten habe für Mieten, Pacht und Erbbauzinsen. In dieser Summe enthalten sind Aufwendungen für Sportplätze oder die Stadtbücherei. Aber auch für einen Hubschrauberlandeplatz im Siekertal. Oder das Gelände vom Museumshof. Und eben auch für Flächen im Siekertal, die der Familie Daube gehören und wo zum vergangenen Jahreswechsel mehrere Pachtverträge ausliefen. Bei diesen, zuletzt ergebnislos unterbrochenen Verhandlungen soll es um Beträge in fünfstelliger Höhe gehen.

Öffentlich wurden diese Gespräche, nachdem die Eigentümerfamilie im Bereich zum Bäckerweg einige Bäume fällen ließ (die NW berichtete). Anwohner hatten vermutet, dass die Familie Daube ihren Forderungen Nachdruck verleihen wolle, indem sie die Säge kreisen ließ. Stefanie Daube-Schmersahl machte gegenüber dieser Zeitung deutlich, dass die zwei Eschen und der eine Kirschbaum „allein aus Gründen der Verkehrssicherheit“ gefällt wurden. Daube-Schmersahl bestätigte jedoch, dass zum Jahresende der Pachtvertrag mit der Stadt Bad Oeynhausen ausgelaufen ist. Um welche Bereiche des Siekertals es sich im Einzelnen handelt, wollte sie nicht sagen.

Inzwischen sickerte durch, dass der Familie Daube auch Grund und Boden der Hofwassermühle gehören. Auch hier führten die Gespräche, zuletzt Ende August, zu keinem Ergebnis.

Der Fraktionsantrag der Grünen zielt nun darauf, die Abhängigkeiten zu Eigentümern wie Daube zu reduzieren. Wobei hinter vorgehaltener Hand zu hören ist, dass diese 20 oder 25 Jahre gültigen Verträge zum Teil noch vom früheren Staatsbad abgeschlossen worden seien. Also zu einer Zeit, als der finanzielle Gürtel noch nicht so kniff, wie heutzutage in Zeiten der Haushaltssicherung.

In genau diesen Zeiten kam ein Vorschlag aus dem Norden der Stadt gerade recht, der einen Umzug der Hofwassermühle zur Sprache brachte. Volker Brand gibt zu: „Wir als Grüne haben uns dieser Idee nur angeschlossen. Wir wollen jetzt aber, das sich etwas bewegt.“

Konkreter wird Brand nicht. Er nimmt auch keine Stellung zu dem, was unter einigen Lokalpolitikern gehandelt wird, wonach die Hofwassermühle nach Bad Oexen soll. Selbst über die Kostenfrage für Ab- und Aufbau sowie den Transport sei gesprochen worden. Andeutungen dahingehend machte am Mittwochabend im Hauptausschuss der CDU-Vorsitzende Kurt Nagel, ohne jedoch Zahlen, Personen oder den möglichen Standort zu nennen.

Bad Oexens Klinikleiter Michael Großkurth sagte dazu der NW: „Das alles hat mit der Klinik Bad Oexen nichts zu tun.“ Mehr wolle er aber im Vorfeld des Kulturausschusses (Mittwoch, 12. September) dazu nicht sagen. Allein Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann reagierte in der Hauptausschuss-Runde erstaunt: „Ich kenne die Pläne nicht.“

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 08.09.2012