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Engpass in der Unterführung
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Dienstag, 05. Februar 2013
Bahnhof als Baustelle / Sanierungsarbeiten ziehen sich bis Ende 2014

Von Peter Steinert
Bad Oeynhausen. Gehbehinderte wie N.N. müssen in diesen Wochen vorsichtig sein, wenn sie zum Zug wollen. Denn der Bahnhof ist eine Baustelle. Vor allem in der Unterführung kann es eng werden.

Der Bauzaun ist es, der der Rentnerin Halt gibt. Behutsam setzt sie Schritt auf Schritt, um rechts den ersten Fahrstuhl zu nehmen. Gleis 1 ist zunächst ihr Ziel. Nach Minden will sie. Doch der Weg dorthin endet schon in der Unterführung. „Geht natürlich nicht“, schimpft die Bad Oeynhausenerin, die den beschwerlicheren Treppenaufstieg gegenüber nehmen muss. Doch auch die Treppe ist momentan nur ein Provisorium.

„Wir müssen mit gewissen Problemen leben“, sagt Martin Nowosad. Der Bahnhofmanager kann nicht ausschließen, dass es zu weiteren Schwierigkeiten kommt. Konkret spricht er die Fahrstühle an: „Durch die Bauarbeiten kann es vorkommen, dass Split in die Fugen dringt und damit den Lift außer Betrieb setzt.“

Hätte N.N. den Aufzug zu Gleis 1 genommen, dann hätte sie unmittelbar an der Fahrstuhltür von Gleis 1 vor der nächsten Hürde gestanden. Die ist etwa 25 Zentimeter hoch und entspricht exakt dem neu gepflastertem und seit Ende vergangen Jahres erhöhtem Bahnsteigniveau (die NW berichtete).

„Das gleichen wir noch an“, verspricht Wolfgang Bauch, der bei der Bahn-Tochter DB-Netze für „Ausstattung und Ordnung“ zuständig ist und der die Baumaßnahme in Bad Oeynhausen beaufsichtigt. „Als wir die Fahrstühle installiert haben, wussten wir schon, dass die Bahnsteige verändert werden. Das haben wir einkalkuliert. Die Fahrstuhlfirma wird die Türen anpassen und dafür sorgen, dass der Lift ebenerdig stoppt“, sagt Wolfgang Bauch.

Weniger konkret ist Bahnhofsmanager Martin Nowosad, wenn es um die Dauer der Bauarbeiten in der Unterführung geht. Die ist derzeit halbseitig abgesperrt, in einzelnen Bereichen wird Bitumen zur Abdichtung aufgetragen. Zeitweise war deswegen gestern auch der Zugang zu einem der beiden Fahrstühle blockiert. Nowosad: „Die Komplett-Sanierung des Bad Oeynhausener Bahnhofs dauert bis Ende 2014. Dazu gehören nicht nur die Unterführung sondern auch die Treppen und die Bahnsteige. Wann was gemacht wird entscheidet die Baufirma. Und die muss sehen, was witterungsbedingt möglich ist.“

Wobei der Bahnhofsmanager nicht unbedingt am Fertigstellungstermin festhalten will: „Wenn wir keine Überraschungen in der Bausubstanz finden, dann kann das auch schneller gehen.“

Ist erst alles fertig, dann glänzt der Bahnhof allerdings nur im sogenannten Verkehrsbereich, für den die Bahn zuständig ist. Das Empfangsgebäude gehört nicht dazu und soll – wie berichtet – von der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) vermarktet werden.

„Die Kommunen haben dabei ein Vorkaufsrecht“, sagt Martin Nowosad und nennt Detmold, wo die Stadt zugegriffen hat. Ein anderes Beispiel sei Steinheim: „Da hat ein privater Investor ein tolles Hotel eröffnet.“

So weit ist Bad Oeynhausen noch lange nicht. Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich: „ Wir warten jetzt erst das Wertgutachten ab, dass die BEG erstellen will. Das Gutachten wird die Grundlage einer Entscheidung sein. Im ersten Quartal 2013 soll es vorliegen.“

© 2013 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 05.02.2013