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Erstes Jahr der Fusion bringt Zuwachs
Montag, 17. Dezember 2012
Volkshochschule verzeichnet sieben Prozent mehr Teilnehmer in Bad Oeynhausen / Zweckverbandsversammlung bewilligt neue Stelle

Von Jürgen Langenkämper
Minden (mt). Das erste Jahr der Fusion der Volkshochschule Bad Oeynhausen mit dem VHS-Zweckverband Minden darf als gelungen bezeichnet werden. In der Kurstadt brachte es sieben Prozent mehr Teilnehmer und deutlich mehr Kurse.

Von der Fusion haben auch die Nutzer aus Minden und Umgebung etwas, wie VHS-Direktor Dietmar Lehmann in der Zweckverbandsversammlung zum Jahresabschluss im Rathaus in Minden verdeutlichte. Denn 99 Kursteilnehmer pendelten nach Bad Oeynhausen, im Gegenzug nutzen gar 294 Bad Oeynhausener Angebote diesseits der Porta Westfalica.

Das gemeinsame Programmheft scheint die oft beschworene Barriere in den Köpfen für die Angebote „jenseits des Berges“ im Ansatz durchbrochen zu haben.

Dennoch setzte sich in Minden der seit Langem spürbare bundesweite Trend mit einem Rückgang um 6,6 Prozent auf 13.500 Teilnehmer fort. Langfristig gesehen ist der Einbruch bei EDV-Kursen. „In den 90er-Jahren war das der größte Bereich“, sagte Lehmanns Stellvertreterin, Dr. Helga Scholz. „Aber der Nachholbedarf ist weg“, ergänzte Lehmann. Stabil ist die Nachfrage dagegen bei Sprachen, dem Kern des Kerngeschäfts Weiterbildung, in dem die VHS 1,5 Millionen Euro umsetzt. Für 2013 wird hier ein Anstieg der Teilnehmergebühren von 588.000 auf 620.000 Euro (plus fünf Prozent) erwartet.

Die Erwartungen weit übertroffen hat das strategische Aufgabenfeld „VHS Contract“. Statt geplanter 19.000 Euro erzielte die VHS mit Mitarbeiterschulungen von Betrieben und Behörden 45.000 Euro. Zu den Kunden gesellten sich auch die Deutsche Bahn, die Bundeswehr und die Stadt Bad Oeynhausen. Für das nächste Jahr sind 30.000 Euro veranschlagt.

Zum größten Umsatz- und Beschäftigungsbereich hat sich der Offene Ganztag an inzwischen 16 Grundschulen entwickelt. Mehr als 120 (von 144) Mitarbeitern erwirtschaften in der Betreuung von 970 Grundschülern und fast 1.000 Jugendlichen an weiterführenden Schulen rund zwei Millionen Euro. „Wegen des Offenen Ganztags ist Minden die größte Volkshochschule in Ostwestfalen-Lippe“, sagte Lehmann.

Den seit Längerem erwarteten Rückgang gab es wegen Kürzungen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bei Integrationskursen für Zuwanderer. Statt geplanter Einnahmen in Höhe von 332.000 Euro nahm die VHS lediglich 211.000 Euro ein.

Um zusätzliches Wachstumspotenzial bemüht sich die VHS im Bereich der Drittmittelakquise, so für geplante Potenzialanalyse für Achtklässler, gezielte Schülerpraktika in Betrieben und individuelle Betreuung bei der Berufsorientierung. „Der Zweckverband bemüht sich um entsprechende Vereinbarungen“, erklärte Lehmann.

Trotz Tarifsteigerungen konnte die VHS die Verbandsumlage seit Jahren stabil halten. In diesem Jahr fließt ein Überschuss von 56.000 Euro in die Rücklage, im nächsten werden 22.000 Euro erhofft.

Zur Bewältigung der gestiegenen Aufgaben bewilligte die Zweckverbandsversammlung eine neue Stelle für einen pädagogischen Mitarbeiter im Bereich „Weiterbildung und Schule“.

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 17.12.2012