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90 Streben stützen die Übergangslösung
Samstag, 04. Mai 2013
Flutmulden-Brücke der Eidinghausener Straße in zwei Wochen wieder zweispurig befahrbar

Von Peter Steinert
Bad Oeynhausen. Elf Wochen nach der Teilsperrung der Flutmulden-Brücke soll der Verkehr wieder zweispurig über die Eidinghausener Straße fließen. Die ist (wie mehrfach berichtet) seit Anfang März nur einspurig zu befahren. Der Verkehr wird mittels Ampel geregelt, weil der Landesbetrieb Straßen NRW die Stabilität der Flutmulden-Brücke infrage stellte. Mitte Mai kann der Verkehr wieder ungehindert und zeitgleich in beide Richtungen fließen, weil dann 90 zusätzliche Stützen das Gewicht der Stahlbeton-Konstruktion sowie der Fahrzeuge tragen.

Möglich macht das ein Wuppertaler Tochter-Unternehmen des Stahlriesen Thyssen-Krupp, das in den vergangenen zwei Wochen zusammen mit dem Bad Oeynhausener Bauunternehmen Kögel fünf zusätzliche Fundamente in den Flutmulden-Boden gegossen hat. Auf diese mittlerweile ausgehärteten Plattformen werden jetzt die Stützen gesetzt – 18 durch Rohrkonstruktionen verbundene Trägerelemente auf fünf Feldern. Als verbindendes Element zwischen Stützen und der Brücke wird letztlich noch ein Stahlträger aufgesetzt, der quer zur Fahrbahn verläuft und der acht Meter lang sowie 22 Zentimeter stark ist.

„Diese Konstruktion muss tragfähig sein“, sagt Gerüstbauer Bernhard Tkotz, unter dessen Regie die Übergangslösung Form annimmt. „Allein ein Kubikmeter Beton wiegt 2,6 Tonnen. Dazu kommt der Straßenverkehr, der hier mit der Schwerlaststufe RS 30 angegeben wird, was wiederum 30 Tonnen entspricht“, sagt Tkotz.

Zuletzt war die marode Brücke der Eidinghausener Straße für den Verkehr zum Nadelöhr und für Lastwagen über 3,5 Tonnen komplett gesperrt worden. Das betraf auch Busse, die einen Umweg nehmen mussten. Mit der Freigabe in der übernächsten Woche bleibt lediglich ein Verbot für den Schwerlastverkehr bestehen. „Die Freigabe gilt bis 16 Tonnen. Damit können dann auch wieder Schulbusse oder Müllfahrzeuge die Brücke passieren“, sagt Sven Johanning als Sprecher von Straßen NRW. Die Behörde hatte Statiker beauftragt und Untersuchungen zum Zustand der Brücke eingeleitet. „Sonst hätten wir nicht gewusst, wie belastbar die Brücke ist“, sagt Johanning, der sich nicht darauf festlegen möchte, ob die Flutmulden-Brücke auf Dauer oder doch nur übergangsweise von den zusätzlichen Stützen gesichert werden kann.

Monteur Bernhard Tkotz geht davon aus, dass diese demontierbare Stahlkonstruktion „sicher zwei bis drei Jahre“ in Bad Oeynhausen bleiben wird. Genug Zeit, damit die Gutachter entscheiden können, ob dieses Teilstück der Eidinghausener Straße sanierungsfähig ist oder ob ein Komplett-Abriss notwendig wird. „Das“, sagt Sven Johanning, „ist natürlich auch eine Frage der finanziellen Entwicklung.“

© 2013 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 04.05.2013