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Klinik am Rosengarten alleiniger Mieter
Samstag, 13. Oktober 2012
Eigenbetrieb Staatsbad investiert 300 000 Euro in Sanierung des Kellergeschosses im Badehaus II

Von Viola Dietrich
Bad Oeynhausen (WB). Während im Erdgeschoss des Badehauses II Patienten behandelt werden, bestimmen im Keller Bauarbeiten das Geschehen. Bis Ende des Jahres wird das Geschoss renoviert. Mieter wird dann - wie schon im restlichen Teil des Gebäudes - die Klinik am Rosengarten.

Damit zieht sich das Staatsbad als Anbieter von Therapieangeboten komplett zurück. »Die letzte verbliebene Mitarbeiterin ist im August ins Rathaus gewechselt. Im Juli gab es die letzte Massage des Staatsbades«, sagt Dirk Henschel, Leiter Eigenbetrieb Staatsbad, im Gespräch mit dieser Zeitung. Diese Entwicklung sei bereits vor Jahren absehbar gewesen. Entgegengesteuert wurde nie, denn es habe lange festgestanden, dass sich das Staatsbad aus dem Therapieangebot zurückziehe, zu defizitär sei das Geschäft gewesen. »Im Jahr 2004 hatten wir zwölf Mitarbeiter im Therapiebreich, 2006 waren es noch vier. Die Behandlungen wurden im Erdgeschoss durchgeführt, so dass das Souterrain seitdem leer stand.«

In die Baumaßnahme investiert das Staatsbad etwa 300 000 Euro. Zunächst ist der Bereich im Kellergeschoss, der etwa 700 Quadratmeter umfasst, in einen Rohbau-Zustand zurückgebaut worden.

Dirk Henschel: »Was nicht mehr benötigt wird, kommt raus. Dazu zählen auch die technischen Einrichtungen wie die Lüftungsanlage oder EDV-Leitungen.« Zudem müssten neue Brandschutzbestimmungen berücksichtigt werden. »Seit dem Brand am Düsseldorfer Flughafen sind die Anforderungen immer höher geworden«, berichtet Architekt Christian Ludewig. Auflagen des Denkmalschutzes müssen allerdings nicht beachtet werden, denn das Kellergeschoss gehört zu einem Anbau, der erst in den 1980er Jahren entstanden ist. Das eigentliche Badehaus II wurde in den 1850er Jahren erbaut.

Dirk Henschel ist zuversichtlich, dass der Zeitplan, bis Ende des Jahres fertig zu sein, eingehalten werden kann. »Bis jetzt sieht es gut aus. Aber wenn man im Bestand arbeitet, ist man vor Überraschungen nie sicher«, sagt der Eigenbetriebs-Leiter. Bei den Umbauarbeiten berücksichtigt das Staatsbad die Wünsche des zukünftigen Mieters. »Das macht Sinn, denn mit der Klinik am Rosengarten besteht eine langfristige Bindung«, ergänzt Henschel.

In dem Souterrain entstehen sieben Behandlungsräume, ein Werkraum, ein Übungsbad sowie Zimmer für Mitarbeiter und ein Büro. Die Klinik am Rosengarten zieht dort mit dem Bereich Ergotherapie ein. »Wir sind froh, dass wir in die Räume ziehen können. Die beruflich-orientierte Rehabilitation wird dort eine große Rolle spielen«, meint Günther Knauer, Geschäftsführer der Klinik am Rosengarten, die nun im gesamten Badehaus II über 4100 Quadratmeter Nutzfläche verfügt. Dazu gehören auch die Räume des an die Klinik angebundenen ambulanten Rehazentrums Reha-Concept, das Massagen, Wannenbäder und mehr weiterhin für Jedermann anbietet. »Somit muss auch in Zukunft niemand auf seine Behandlungen im Badehaus II verzichten«, sagt Dirk Henschel.

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 13.10.2012