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BBO sieht Gefahren auf dem Bahnsteig
Montag, 26. November 2012
Nach Sanierungsarbeiten bleibt den Bahnreisenden weniger Platz

Von Katharina Schuster
Bad Oeynhausen (WB). Die Sicherheit der Passagiere auf dem Gleis 1 des Nordbahnhofs sehen die Bürger für Bad Oeynhausen (BBO) gefährdet. Eine Breite von 2,75 Metern nach den Sanierungsarbeiten abseits der überdachten Fläche sei zu wenig, sind sich Hendrik Kemena und Eckhard Grummert einig.

Ausgerüstet mit einem Zollstock steht Eckhard Grummert auf dem Bahnsteig 1, doch auch nach mehrmaligem Messen wird der Weg für die Wartenden und Zugreisenden nicht breiter. Eine gesamte Breite von 2,75 Metern misst dieser nach den Sanierungsarbeiten. In dieser Breite ist auch der 1,20 Meter breite Sicherheitsstreifen enthalten. Durch weiße Markierungen abgesetzt soll er verhindern, dass die Benutzer des Weges zu dicht an die Kante zum Gleisbett gelangen.

Mit dem Kinderwagen seiner einjährigen Tochter demonstriert Hendrik Kemena, wie viel Platz auf dem Bahnsteig bleibt. Vorbeigehende Reisende geraten in den Sicherheitsbereich. Eckhard Grummert und Hendrik Kemena sehen da bei durchfahrenden ICEs ein Sicherheitsproblem, insbesondere auch für Reisende mit Rad, Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer. »Es wäre schön, wenn da mehr Ausweichfläche wäre«, sagt Hendrik Kemena.
Kantsteine grenzen den neu gepflasterten Bereich des Bahnsteigs von einer Erdfläche ab. »Wir nehmen an, dass dort Rasen gesät wird«, erklärt Hendrik Kemena. Zuvor war diese Fläche geteert und konnte so von den Reisenden genutzt werden. Bevorzugen würden die beiden Mitglieder der BBO eine Teerdecke oder Split als Untergrund.

Doch die Bahn argumentiert mit deutschlandweit einheitlich breit gepflasterten Bahnsteigen. »Was ist Gleichbehandlung? Wir sind eine Kurstadt, da können wir nicht einen so kleinen Bahnsteig haben. Wir müssen mit bewegungseingeschränkten Menschen rechnen«, meint Hendrik Kemena.

Auch der Ausschuss für Stadtentwicklung hat sich in seiner Sitzung am 13. November dieser Einschätzung angeschlossen. »Die derzeitige Ausgestaltung wurde von allen Fraktionen als unzureichend erkannt und ein entsprechender Beschluss im Ausschuss für Stadtentwicklung mit Handlungsauftrag für Bürgermeister und Verwaltung gefasst«, erklärt Hendrik Kemena (BBO). Doch auf der letzten Sitzung des Ausschusses habe Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann deutlich gemacht, dass die Stadt nicht »Herr des Verfahrens« sei.

Das sieht Hendrik Kemena anders: »Das hier passiert in unserer Stadt, da sollten wir ein Mitspracherecht haben.« Für Eckhard Grummert ist es außerdem wichtig, dass die Verwaltungsspitze und die Planungsleitung der Deutschen Bahn zu Gesprächen zusammenkommen. »Mir kommt es darauf an, dass keine kleinen Mitarbeiter miteinander reden Ñ das hat keinen Sinn«, erklärt er. Gespannt warten die beiden auf die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und ob es dann zu der Situation auf Gleis 1 Neuigkeiten gibt.

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 26.11.2012