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Pressemeldungen - Westfalen-Blatt - Thema - Gewerbefläche Lohe-Süd PDF Drucken E-Mail
Auf der Lohe sind bald Flächen zu haben
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Mittwoch, 12. Mai 2010
Bürgermeister und Wirtschaftsförderer stehen Mitgliedern des Wirtschaftsclubs Rede und Antwort

Von Claus Brand
Bad Oeynhausen (WB). Wirtschaftsförderung der Stadt erfolgt oft hinter den Kulissen, im Hintergrund. Erfolgsmeldungen kommen nur an die Öffentlichkeit, »wenn das Unternehmen zustimmt.« So haben Bürgermeister und der städtische Wirtschaftsförderer ihr Handeln auf diesem Gebiet als Gäste des Wirtschaftsclubs umrissen.

Im Hotel Tulip-Inn verdeutlichten Klaus Mueller-Zahlmann und Volker Böckstiegel am Montagabend mit vielen weiteren Beispielen ihr Verständnis der Wirtschaftsförderung durch die Stadt. Der Bürgermeister: »Wir wollen und dürfen keine Konkurrenz zu Maklern sein.« Aufgabe sei es vielmehr unter anderem, die Kontakte zwischen Interessenten und Grundstücksanbietern herzustellen. Volker Böckstiegel: »Wirtschaftsförderung vor Ort bedeutet, die Region genau zu kennen.« Dabei könne man nicht ausschließlich vom Schreibtisch handeln. »Die Situation vor Ort ist der wahre Spiegel der Dinge, gerade auch was die tatsächliche Aufteilung von Grundstücken angeht.« Anfang Oktober 2009 hat Böckstiegel seine neue Aufgabe angetreten. »Ich behaupte nicht, jedes Detail zu kennen, aber ich habe alle Gewerbegebiete in der Stadt gesehen«, erklärte er. Sein Verständnis sei es, ein Marktplatz für Nachfragen von Firmen zu sein, zum anderen aber auch Ansprechpartner für die stadteigenen Flächen.

Er und der Bürgermeister verwiesen auf das entstehende Flächenpotential im Gewerbegebiet auf der Lohe, das durch Grundstückszukäufe über längere Zeit gewachsen sei. Dort werde nach der entsprechenden Erschließung vom nächsten Jahr an auch die Möglichkeit gegeben sein, größere Flächen anzubieten. Das heißt für Klaus Mueller-Zahlmann nicht, dass er Bad Oeynhausen als Standort sehe, der riesige Einzelflächen bietet. Vor Jahren habe es beispielsweise eine Anfrage von Lidl gegeben, auf um die 100 000 Quadratmetern ein Logistikzentrum zu bauen. Der Bürgermeister: »So große zusammenhängende Flächen haben wir nicht.« Problem bei der Vermarktung von Gewerbeflächen sei immer wieder, »dass die Anbieter Preisvorstellungen haben, die dem der nachfragt, nicht gefallen.« Die Zahl der Kontakte pro Jahr von Firmen mit der städtischen Wirtschaftsförderung bezifferte Volker Böckstiegel auf »zwischen 380 und 450.« Der Bürgermeister verwies darauf, dass für die Erweiterung oder Ansiedlung eines Unternehmens »die Fläche an der richtigen Stelle sein muss. Logistiker suchen die Nähe zu Verkehrswegen.« Sie hätten einen Flächenverbrauch ab 30 000 bis 35 000 Quadratmeter. »Diese Größe hat Bad Oeynhausen zurzeit nicht.« Erst wenn die Fläche auf der Lohe in die Vermarktungsreife komme, stünden diese zur Verfügung.« Für ihn sei die Wirtschaftsförderung eine Sache, »die durch die gesamte Verwaltung gehen muss. Wir müssen für die Bürger und die Unternehmen da sein, damit beide gut leben können.« Dazu dienten auch Firmenbesuche durch ihn. Mueller-Zahlmann: »In den vergangenen gut fünf Jahren waren es wohl um die 100.« Dem Beispiel der Abwanderung der Firma Schröder hielt der Bürgermeister Positiv-Beispiele entgegen. So habe man aufgrund frühzeitiger Gespräche der Frima Buschjost auf der Lohe bei Erweiterungsplänen helfen können. Ebenso sei dies bei der Firma Gneuß im Gewerbegebiet Mönichhusen der Fall gewesen.

Aus dem Kreis der Zuhörer wurde mehrfach auch Kritik an der Sparliste der Stadt laut, insbesondere an der geplanten Erhöhung der Gewerbesteuer. Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann verwies darauf, dass man gar keine andere Wahl habe, man sich bei der Finanzlage der Stadt in der schwierigsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg befinde. Die Sätze wolle man auf landesweites Durchschnittsniveau anheben. Zu jedem Sparvorschlag gebe es Protest, »oder eine Lobby, die sich dagegen ausspricht. Eigentlich kann man das alles nicht machen. Aber wir müssen es machen.«
Zur Sparliste mit Vertreter der Wirtschaft und des Handels kurzfristig Gespräche zu führen hat die Stadt nach einem Protestbrief (das WESTFALEN-BLATT berichtet am 1. Mai exklusiv) bereits ihre Bereitschaft signalisiert.

© 2010 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 12.05.2010