Pressemeldungen - Westfalen-Blatt - Thema - Kultur - LWL Drucken
Preußen-Museum soll eingemottet werden
Samstag, 24. November 2012
Heftige Kritik an Äußerungen von Bauminister Groschek

Von Ernst-Wilhelm Pape
Minden (WB). Streit um das Preußen-Museum in Minden: NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) soll angekündigt haben, das Museum einzumotten.

Nach Angaben des Direktors des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Wolfgang Kirsch (CDU), will das Land nur noch das Preußen-Museum in Wesel weiterführen. Kirsch hatte betont, dass die Verantwortung für die Re-Vitalisierung des in die Jahre gekommenen Preußen-Museums Minden eindeutig beim Land NRW liege. Das Museum sei ein Zentrum, in dem auf die Spuren der Preußen in ganz Westfalen hingewiesen werde. Kirsch: »Der LWL ist bereit, die Verantwortung für das Museum zu übernehmen, wenn der Betrieb durch die Hälfte der Erträge der Stiftung gesichert werden kann und das Land einen notwendigen Umbau bezahlt und keine Fördermittel zurückfordert, auch nicht bei einer Verkleinerung der Ausstellungsflächen.«

Die Verantwortung für eine Lösung liege in Düsseldorf. Im Fall Minden dürfe es nicht wieder eine Entscheidung für das Rheinland und gegen Westfalen geben, mahnte der Landesdirektor.
Im Zusammenhang mit dem Preußen-Museum sieht Kirsch auch die vom LWL geplante Neugestaltung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Porta Westfalica.
Dieses Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelm I. habe nationale Bedeutung und sei seit 2008 Teil der »Straße der Monumente«, zusammen mit dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, dem Hermannsdenkmal in Detmold, dem Marine-Ehrenmal in Laboe, der Siegessäule in Berlin, der Wartburg in Eisenach und dem Kyffhäuser-Denkmal in Steinthaleben.
Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Kai Abruszat aus Porta Westfalica, hat Minister Groschek aufgefordert, an einer zukunftsorientierten Perspektive für das Preußen-Museum Minden mitzuarbeiten und despektierliche Äußerungen gegenüber einer wichtigen Einrichtung der Region zu unterlassen.
Abruszat hat den Minister zudem aufgefordert, darzulegen, welche Gründe aus Sicht der Landesregierung für den Standort Wesel und gegen den Standort Minden sprechen. Ebenso möchte der FDP-Abgeordnete von der Landesregierung eine Haushaltsübersicht, aus der hervorgeht, welche finanziellen Mittel des Landes in den vergangenen Jahren in die Standorte Wesel und Minden geflossen sind.

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 24.11.2012