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Stadt erwartet Höchstsätze
Donnerstag, 18. April 2013
Sielwehr: Bürgerinformation Ende Mai

Von Jaqueline Patzer
Bad Oeynhausen (WB). Werden die Umgestaltungsmaßnahmen am Sielwehr, dem Wasserkraftwerk und der Werre von der Landesregierung als Pilotprojekt anerkannt, winken der Stadt Höchstsätze bei den Fördermitteln. Wie viel Unterstützung die Stadt für das Vorhaben erhält, ist noch unklar. Die abschließende Stellungnahme der Bezirksregierung steht aber noch aus.

Die Verwaltung hat bereits Gespräche über die konkrete Bezuschussung und die Voraussetzungen mit den zuständigen Vertretern der Bezirksregierung Detmold und dem Umweltministerium geführt. Diese gelten nach der Mehrvariantenanalyse für den Mittelweg zwischen bedingungsloser Absenkung des Wehres bis zur uneingeschränkten Beibehaltung des Stauzieles (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach). Die Stadt erwartet Höchstsätze von bis zu 80 Prozent, etwa für die Herstellung der Sohlgleite, verbunden mit der Absenkung des Stauziels um mindestens 80 Zentimeter, den Anschluss des Mittelbachs an den Kokturkanal und die zusätzliche Speisung des Kokturkanals nach Wehrabsenkung, den Abbau des alten Wehres und der Brücke sowie den Grunderwerb, soweit erforderlich.

Darüber hinaus könnten weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit der Errichtung einer Wasserkraftanlage als förderfähig anerkannt werden. Auch der Brückenbau, »der eh neu gestaltet werden muss«, wie Eckhard Nolting vom Bereich Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz den Mitgliedern des Ausschusses für Klima-, Umwelt- und Hochwasserschutz berichtete, könnte mit etwa 50 Prozent bezuschusst werden. Und sogar bei der Wasserkraftanlage könnte die Errichtung gefördert werden. »Das sind etwa 600 000 bis 700 000 Euro«, sagte Nolting. Diese Fördersätze gelten aber nur, wenn der favorisierte Mittelweg (Variante 2) umgesetzt wird. Wird eine andere Lösung angestrebt, kommen auf die Stadt erhebliche Mehrkosten zu, der Brückenbau schlüge dann mit bis zu 1,5 Millionen Euro zu Buche.

Die Stellungnahme der Bezirksregierung kommt nicht einer endgültigen Förderzusage gleich. Um diese zu erhalten, muss die Stadt in die konkreten Planungen einsteigen. Dafür muss Geld in die Hand genommen werden, also ein Beschluss des Rates gefasst werden. Wenn die Stellungnahme eingegangen ist, plant die Stadt eine Informationsveranstaltung für Bürger. Diese soll voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni stattfinden.

Noch immer gibt es viele Fragen zu diesem Projekt, wie »Bringt die Grundwasserabsenkung Häuser in Gefahr?« »Die Befürchtungen sind richtig, aber wir müssen auch mal die Chancen sehen«, appellierte Arnold Reeker, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen, an die Ausschussmitglieder.

© 2013 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 18.04.2013