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Status als Heilbad gefährdet
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Freitag, 16. November 2012
Staatsbad will Sole-Brunnen und Quellen weiterhin sichern / Vertrag mit Bali-Therme läuft 2013 aus

Von Peter Steinert
Bad Oeynhausen. Unübersehbar ist er, der Jordansprudel als Wahrzeichen der Kurstadt. Doch was da aus der Erde 15 Meter in die Höhe schießt ist längst keine Sole mehr sondern nur noch Schau. Werrewasser ist es, was da plätschert. Salz und Eisen lassen die Leitungen verkrusten, der Unterhalt ist aufwändig. Allein die Bali-Therme hängt noch an einem der neun Staatsbad-Brunnen und -Quellen. Derzeit laufen die Verhandlungen über eine Verlängerung des Liefer-Vertrags, der Ende 2013 ausläuft. Es bleibt die Klinik Porta Westfalica. Doch dort ist seit dem Spätsommer Ebbe mit dem Quell-Wasser.

„Das Staatsbad hat Probleme mit der Leitungsführung“, sagt Klinik Geschäftsführer Holger Schuermann, der tagtäglich darauf hofft, dass die Sole wieder in Fluss kommt. „Früher gab es mal bis zu zehn Kliniken, die mit der Thermal-Sole versorgt wurden. Heute sind nur noch wir das.“ Andere Häuser würden sich mit „Salz aus der Tüte“ versorgen. Obwohl gerade das Bad Oeynhausener Nass „etwas ganz Besonders“ sei. Schuermann: „Es gibt Patienten, die sind nur wegen der Thermal-Sole hier.“

Ob dieses „Alleinstellungsmerkmal“ der Klinik Porta Westfalica auf Dauer Bestand hat, bezweifelt der Klinik-Chef. Auch er hat davon gehört, dass die Bali-Therme und das Staatsbad über eine Fortführung des Liefervertrages verhandeln. Noch werden die Becken der Therme vertragsgemäß kostenfrei mit der salzhaltigen Lösung gefüllt. Nun geht es darum, dass der Vertrag verlängert wird. „Gibt es keine Einigung, dann glaube ich nicht, dass das Staatsbad die Sole nur noch für uns fördert. Das wäre zu teuer“, gibt sich Holger Schuermann realistisch. Er warnt allerdings: „Dann dreht sich die Kurstadt selbst das Thermalwasser ab.“

Genau das möchte Staatsbad-Betriebsleiter Dirk Henschel verhindern. Die Sole soll die Seele der Stadt bleiben. „Wenn wir das alles dicht machen, dann gefährden wir den Status als Heilbad.“ 120.000 Euro lässt sich das Staatsbad den Erhalt von Brunnen, Quellen und Leitungen kosten. Drei Mitarbeiter sind ausschließlich damit beschäftigt.

Henschel bestätigt, dass der Vertrag über die kostenlose Wasserlieferung für die Bali-Therme am 31. Dezember 2013 ausläuft. Zum Verhandlungsstand gibt er sich zurückhaltend: „Man muss nur dann reden, wenn man was ändern wollte.“ Und: „Wir haben geredet. Wir werden reden.“

Aktuell wird an der Alexander-von-Humboldt-Quelle gearbeitet, damit die Klinik Porta Westfalica wieder beliefert werden kann. „Da reicht eine Reinigung der Rohre nicht mehr aus, die müssen ausgetauscht werden. Wir wissen nur noch nicht, auf welcher Länge“, sagt Dirk Henschel, der auch weiterhin das Quellwasser in der Wandelhalle sowie als Wannenbad im Badehaus II anbieten will. Die Bali-Therme wäre damit nur ein weiterer wichtiger Baustein für die Badestadt als Kurort. Der Betriebsleiter verspricht: „Wir werden auch weiterhin versuchen, den Betrieb der Brunnen und Quellen aufrecht zu erhalten.“

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 16.11.2012