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Pressemeldungen - Westfalen-Blatt - Kommunalwahl 2009 PDF Drucken E-Mail
»Jetzt sind die Dehmer Genossen am Zug«
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Montag, 20. Juli 2009
Ehrenvorsitzender will im SPD-Streit schlichten

Von Friederike Niemeyer

wb_20090720_Dieter_Mueller_Ortsvereinsvorsitzender_SPD_Dehme wb_20090720_Heinz_Boecke_Ehrenvorsitzender_SPD_BO
Dieter Müller steht zu
Max Jülkenbeck.
Heinz Böcke will
schlichten.
Bad Oeynhausen (WB). Im Streit um den SPD-Ratskandidaten für Dehme stärkt Ehrenvorsitzender Heinz Böcke dem Stadtverbandsvorsitzenden Dr. Olaf Winkelmann den Rücken. Er hofft, dass das Zerwürfnis durch Gespräche wieder eingerenkt werden könne.

Wie am Samstag berichtet, hatte die SPD den bereits für Dehme nominierten Ratskandidaten Max Jülkenbeck wegen seiner Haltung zur Nordumgehung durch Ilona Brandt ersetzt.

»Unsere Satzung sieht vor, dass eine außerordentliche Stadtwahlkreiskonferenz einberufen wird, wenn mindestens drei Ortsvereine das beantragen. Hier waren es fünf«, sagt Heinz Böcke. Wie der Ehrenvorsitzende schildert, seien Parteimitglieder erst nach der Nominierung von Max Jülkenbeck im Frühjahr auf die Internetseite des Familienvaters mit seinen Ansichten zur Nordumgehung aufmerksam geworden. »Das wirkt wie eine Homepage der BBO«, sagt Böcke. Befürchtungen seien laut geworden, ob Max Jülkenbeck mit diesen Positionen auch langfristig in der SPD bleiben wolle. Jülkenbeck demgegenüber betont, mit seinen Ansichten immer offen umgegangen zu sein und aktiv in der SPD bleiben zu wollen.

Bei der außerordentlichen Sitzung am 9. Juli dann hätten sich zwei Drittel der 41 Stimmberechtigten gegen Jülkenbeck ausgesprochen, schildert Böcke. Die spontan aus der Runde vorgeschlagene Ilona Brandt, die eigentlich nicht mehr für den Rat kandidieren wollte, sei bei zwei Gegenstimmen gewählt worden. Der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden sollte der Wechsel, nachdem die Wahlkommission alles abgehakt hätte.

»Als Ehrenvorsitzender habe ich integrieren wollen und gehofft, den Ortsvereinsvorsitzenden noch überzeugen zu können«, beschreibt Heinz Böcke seine Rolle. Offenkundig vergeblich. Geradezu »entsetzt« habe den Ehrenvorsitzenden dann der Brief, den der Dehmer Ortsvereinsvorstand an die Dehmer Genossen verschickt habe. Dennoch hofft Böcke, dass der Zwist beigelegt werden kann. »Aber wie es weitergeht, müssen die Dehmer entscheiden«, sagt er. Als Moderator stelle er sich gerne zur Verfügung.

Ortsvereinsvorsitzender Dieter Müller zeigte sich im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT enttäuscht, dass mit kontroversen Positionen in einer Volkspartei so umgegangen werde. Zumal Max Jülkenbeck nie einen Hehl aus seiner Kritik an der Nordumgehung und den Folgen für Dehme gemacht habe.

Nach der Umbesetzung habe der Ortsvereinsvorstand mit den anwesenden vier von sechs Mitgliedern beschlossen, den Vorgang per Brief den Dehmer Genossen offenzulegen. »Wir wollten mehr Transparenz schaffen«, sagt Dieter Müller. Ebenso sei zu viert das Parteiordnungsverfahren gegen Dr. Olaf Winkelmann beantragt worden. Jetzt sei der Ortsverein am Zuge, damit das Problem innerhalb der Partei geklärt werden könne. Nächste Sitzung ist aber erst nach der Wahl im September. »Wir als Ortsverein sind ungerecht abgestraft worden«, sagt Müller.

© 2009 WESTFALEN-BLATT -
Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt 20.07.2009