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»Mühle soll hier bleiben«
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Mittwoch, 03. Oktober 2012
Müller wollen die Hofwassermühle im Siekertal erhalten - Unterschriftenaktion geplant

Von René Haeseler
Bad Oeynhausen (WB). »Wenn der Winter beginnt, fängt der Müller seine Arbeit an«, weiß Wolfgang Möhlmann. Er ist Mitglied in der Mühlengruppe des Museumshofes im Siekertal. »Ich hab vor einem Jahr die Ausbildung zum Müller angefangen«, sagte er. Doch ob dieser Winter für ihn so wird, wie er es sich als Müller wünscht, bleibt offen.

Denn um die Hofwassermühle im Siekertal ist eine Diskussion entbrannt, ob die Mühle an ihrem bisherigen Standort bleiben kann oder umziehen soll (das WESTFALEN-BLATT berichtete). »Das ursprüngliche Problem beschränkt sich darauf, dass der Pachtvertrag im vergangenen Jahr ausgelaufen ist. Die Stadt Bad Oeynhausen kann die Pachtgebühren in bisheriger Höhe jedoch nicht weiter bezahlen. Sie will die Gelder einsparen«, versucht Müller Herbert Hartmann die Situation zu erklären. Die Stadt habe der verpachtenden Familie Daube allerdings das Angebot gemacht, einer Pachtverlängerung mit veränderten Konditionen zuzustimmen. Im anderen Falle werde die Mühle wohl auf den Kortenhof nach Bad Oexen verlegt.

Die Müller der Mühlengruppe des Museumshofes bedrückt das Thema. »Wir arbeiten in dieser Mühle ehrenamtlich und die Arbeit macht uns auch sehr viel Spaß. Wir finden, dass die Mühle und der dazugehörige Museumshof eine Einheit ergeben, die nicht auseinander gerissen werden sollte. Deswegen denken wir, dass die Mühle hier an ihrem Platz bleiben sollte«, sagte Norbert Koch. Aus diesem Grund will die Mühlengruppe Unterschriften gegen den geplanten Umzug sammeln.

An jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat zeigt die Mühlengruppe, wie die Arbeit in der Mühle vor Jahrzenten ausgesehen hat. Dann wird den ganzen Tag lang Korn geschrotet. Das Schrot kommt dem Dammwild in der Oeynhausener Schweiz zugute, das es als Futter bekommt. »Außerhalb dieser zwei Termine führen wir Besichtigungen mit Schulklassen und Kindergartengruppen durch«, sagte Herbert Hartmann. Zusammen mit seinen Kollegen hatte er die Mühle in der vergangenen Woche winterfest gemacht. »Die Mühle ist jetzt erst einmal für ein halbes Jahr geschlossen. Diese Zeit wird wohl mit Vertragsverhandlungen und Diskussionen gefüllt sein. Ob wir die Mühle wie üblicherweise am Ostermontag wieder eröffnen können, bleibt abzuwarten«, sagte Herbert Hartmann. Die Mühlengruppe wünscht sich nichts weiter, als ihre Mühle im Siekertal zu behalten und ist überzeugt, »dass die Mühle auch wichtig für die Stadt ist. Hier haben wir viele Kurhäuser in der Nähe. Wenn die Kurgäste durch das Siekertal spazieren, kommen sie an Mühle und Museumshof vorbei. Das soll auch so bleiben, weil wir unsere Arbeit hier lieben«, sagte Norbert Koch.

Nur der Mühle kann die Auseinandersetzung egal sein - sie hat bereits den Umzug 1984 von Enger-Herringhausen nach Bad Oeynhausen gut überstanden.

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 03.10.2012