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»Abenteuerliche Kalkulation«
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Samstag, 06. Oktober 2012
Finanzierungsplan für Sportanlage an der Mindener Straße stößt im Sportausschuss auf Unverständnis

Von Viola Dietrich
Bad Oeynhausen (WB). Da staunten die Rehmer nicht schlecht. Gerade noch hatte der Sportausschuss über die Zukunft ihrer Turnhalle diskutiert, wo sich mit einer Schließung   32 000 Euro einsparen lassen würden. Dann stand der Finanzierungsplan für die Errichtung einer Sportanlage an der Mindener Straße auf der Tagesordnung - mit 1,9 Millionen Euro Kosten.

Die Sportanlage soll sowohl einen Kunstrasenplatz mit Nebenflächen als auch einen Rasenplatz mit Tribüne enthalten. Kaum hatte Wolfgang Budde, Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Sport, den Finanzierungsplan vorgestellt, ergriff Rainer Müller-Held (Grüne) das Wort. »Dieses Konzept ist nicht viel wert. Das ist eine abenteuerliche Kalkulation und ich stelle die Summe in Frage. Ich rechne eher mit Kosten zwischen 3 und 3,5 Millionen Euro«, schimpfte Müller-Held.

Zur Finanzierung der 1,9 Millionen Euro schlug die Stadtverwaltung unter anderem die Nutzung der Sportpauschale der Jahre 2013 bis 2015 vor. Das stieß auf Unverständnis im Sportausschuss. Bisher wird die vom Land gewährte Sportpauschale je zur Hälfte für städtische Maßnahmen und für Investitionen der Bad Oeynhausener Vereine verwendet. Um das Geld komplett für das Stadion-Projekt nutzen zu können, müsste ein entsprechender Ratsbeschluss aus dem Jahr 2004 geändert werden. »Dann wäre die Sportpauschale für drei Jahre komplett weg und die Vereine bekommen nichts«, sagte Rainer Müller-Held weiter. auch eine für die Finanzierung vorgesehen Kreditaufnahme bereitete dem Grünen-Politiker Sorgen. »Wem sollen wir das verkaufen? Wir streichen und streichen und streichen, das kann es nicht sein. Das ist eher ein Konzept, um das Stadion-Projekt zu verhindern. hat die Stadtverwaltung nichts besseres zu tun?«
Reiner Barg (Bürger für Bad Oeynhausen) ergriff Partei für die Stadtverwaltung: »Wir haben die Stadtverwaltung mit einem Beschluss zu dem Finanzierungsplan genötigt. Das bedeutet ja nicht, dass die Stadt das so will. Aber auch ich halte die Zahlen für unrealistisch.« Und Dirk Büssing (CDU): »Wir haben in diesem Ausschuss jahrelang über den Standort eines Kunstrasenplatzes gesprochen und eine mehrheitliche Entscheidung getroffen, dieses Konzept erstellen zu lassen. Wir sollten jetzt nicht die jahrelange Diskussion kaputtreden und wieder bei Null anfangen.« Andreas Korff (Linke) kündigte an, den Finanzierungsplan in seiner Fraktion beraten zu wollen. »Die Entscheidung steht allerdings schon fest, wir werden das Konzept so nicht mittragen. Die Sportpauschale gehört nicht nur den Fussballern. Was müssen die Zuhörer aus Rehme denken?«

Nach Auskunft der Stadt haben Gespräche mit dem FC Bad Oeynhausen über die Finanzierung des Naturrasenplatzes stattgefunden. Der Verein sei zuversichtlich, Sponsorenmittel in Höhe von 200 000 Euro aufzubringen. Gegen die Stimmen der Unabhängigen Wähler und der Grünen sowie bei Stimmenthaltung der Linken, beschloss der Sportausschuss mehrheitlich, das Konzept zur Kenntnis zu nehmen und in den Fraktionen zu beraten.

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 06.10.2012



Finanzierung Sportanlage Mindener Straße
Haushaltsposten                                                 geplante Summe
Rücklage Sportpauschale                                           92 000 Euro
Sportpauschale 2013 bis 2015 (je 130 000 Euro)     390 000 Euro
Verkauf Hockeyplatz                                                 125 000 Euro
Verkauf Teilfläche Sportplatz Schloss Ovelgönne    100 000 Euro
Kreditaufnahme                                                         820 000 Euro
Eon-Sponsoring                                                        173 000 Euro
FC Bad Oeynhausen                                                 200 000 Euro

Gesamtkosten
1,9 Millionen Euro


© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 06.10.2012