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Wenn die Mühle Rad schlägt
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Freitag, 26. Oktober 2012
CDU und SPD zeigen der Verwaltung den Weg zum Erhalt der Hofwassermühle im Siekertal

Von Peter Steinert
Bad Oeynhausen. Was in einem Bürgermeister wohl vorgeht, wenn hinter seinem Rücken Fakten geschaffen werden? Bis Dienstagmittag musste Klaus Mueller-Zahlmann (SPD) davon ausgehen, dass der Pachtvertrag für das Siekertal mit der Familie Daube-Schmersahl nicht verlängert wird. Und dass deswegen die historische Hofwassermühle nicht an ihrem Standort bleiben kann. Noch am Montag ahnte das Stadtoberhaupt nicht, dass Vertreter von CDU und SPD mit dem Grundstückseigentümer erfolgreiche Gespräche zur Erneuerung des Vertrags mit reduziertem Zins geführt hatten. Das Ziel: Die Mühle bleibt, wo sie ist.

Das wusste Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann nicht, als er am Montag 1.363 Unterschriften entgegennahm, die Manfred Dietz von der Mühlengruppe sowie Gitta und Volker Auf dem Kampe vom Freundeskreis des Museumshofes gesammelt hatten, weil sie sich für den Erhalt der Hofwassermühle an ihrem jetzigen Standort im Siekertal einsetzen.
Den Besuchern blieb das Treffen eher unangenehm in Erinnerung. „Das war kühl. Man fühlte sich abgefertigt. Dabei wollten wir doch nichts für uns tun, sondern für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt“, sagt Volker Auf dem Kampe.

An diesem Montagnachmittag konnte sich Mueller-Zahlmann noch darauf berufen, dass es laut Beschluss des Kulturausschusses vom 12. September keinen neuen Pachtvertrag für das Siekertal geben wird und die Verwaltung Gespräche mit den Betreibern der Klinik Bad Oexen aufnehmen soll, damit die Mühle auf Wanderschaft gehen kann: Vom Süden in den Norden der Stadt zum Wöhrener Kortenhof.

Rainer Müller-Held hatte diesen Antrag für die Grünen im Kulturausschuss eingebracht und zeigte sich vor fünf Wochen überzeugt: „Der mögliche Standort in Bad Oexen wäre deutlich besser als der alte im Siekertal.“ Diese Ansicht vertritt Müller-Held heute noch. Zumal, wie er sagt, am bisherigen Standort erhebliche Kosten auf die Stadt zukommen. Etwa für Instandhaltung und Wartung des Gebäudes. Allein für das Entschlammen des Mühlen-Teichs müssten 20.000 Euro veranschlagt werden. Zudem fehle eine wasserrechtliche Genehmigung, die für die Mühle vor Jahren erloschen sei. Rainer Müller-Held: „Ich kann nicht verstehen, warum man für eine kurzfristige kostenintensive Lösung eine kostenneutrale langfristige Lösung aufgibt.“

Der Grünen-Politiker nimmt konkret den Fraktionsantrag von CDU und SPD ins Visier, die einen neuen Pachtvertrag zwischen der Stadt und der Familie Daube-Schmersahl einfordern. Dem dieser Zeitung vorliegenden Papier nach sollen sich Vertreter beider Parteien mit den Exteraner Grundstücksbesitzern darauf verständigt haben, dass für insgesamt 30.000 Quadratmeter zwischen der Minigolf-Anlage an den Tennis-Plätzen und der Mühle 4.500 Euro Pachtzins zu zahlen wären.

Der Vertrag soll vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2015 laufen. Nach Informationen der NW halbiert sich damit die im Siekertal gepachtete Fläche, für die bis zum 31. Dezember 2011 ein 30-jähriger Pachtvertrag galt, der erheblich höher dotiert war.

CDU- und SPD-Fraktion begründen ihre Initiative wie folgt: „Die Hofwassermühle ist gemeinsam mit dem Museumshof ein wichtiger Anlaufpunkt im Naherholungsgebiet Siekertal für Bürger und Gäste, vor allem aber auch für die Patienten der umliegenden Kliniken. Sowohl der Museumshof als auch die Hofwassermühle sind Kulturgüter, die es zu erhalten gilt und die deshalb zwingend im Besitz der Stadt Bad Oeynhausen verbleiben müssen.“

Am Mittwoch, 7. November, wird sich der Rat mit der Hofwassermühle beschäftigen.

© 2012 NEUE WESTFÄLISCHE - Bad Oeynhausener Kurier vom 26.10.2012