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Kristalle setzen Bohrloch zu
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Dienstag, 24. Juli 2012
Reinigung des Jordansprudels dauert länger als üblich - 10 000 Euro Reparaturkosten

Von Viola Dietrich
Bad Oeynhausen (WB). In dieser Jahreszeit sprudelt das Wasser des Jordansprudels eigentlich. Nun aber steht er still. Was manchen Passanten wundert, hat einen einfachen Grund, denn das Bohrloch muss gereinigt werden.

»Durch die chemische Zusammensetzung des Wassers setzen sich Gipskristalle an den Wänden ab und verengen das Bohrloch immer mehr. Ein aufwendige und teure Reinigung wäre die Folge«, sagt Dirk Henschel, Leiter Eigenbetrieb Staatsbad. Der Jordansprudel - Wahrzeichen der Stadt zwischen der Bali-Therme und dem Arcadia-Hotel - führt 724 Meter in die Tiefe. Das Wasser schießt mit einem Druck von sieben Bar nach oben. Die Reinigung erfolgt etwa bis 500 Meter. Bis die Rohrstrecke wieder sauber ist, dauert es eben eine Weile. Brauchen die Mitarbeiter vom Staatsbad normalerweise vier Wochen, hat es in diesem Jahr allein etwa acht Wochen gedauert, bis die 170-Meter-Marke erreicht war. »Es haben sich extrem viele Kristalle abgesetzt«, berichtet Karl-Heinz Lindemann, Vorarbeiter der Quellenkolonne beim Staatsbad. Woran das liegt, könne derzeit noch nicht gesagt werden. »Das lassen wir untersuchen«, ergänzt Dirk Henschel. Am Wasser zumindest liegt es nicht, denn das werde regelmäßig untersucht.

Dirk Henschel: »Seit 2000 sprudelt aus dem Bohrloch Wasser aus der Werre, mit dem salzhaltigen Solewasser würden wir noch mehr Probleme bekommen.« Die Bali-Therme wird aus dem Jordan-Sprudel allerdings noch mit etwa 80 000 Kubikmeter Solewasser pro Jahr beliefert. »Das ist eine separate Leitung und hat nichts mit dem Werre-Wasser zu tun.« Ob in diesem Jahr aus dem Jordan-Sprudel noch einmal Wasser schießt, ist noch fraglich. Die Reinigung ist zwar abgeschlossen, das zwölf Meter lange Bedien-Gestänge für den so genannten Kugelschieber ist verrostet und bedarf einer Reparatur. »Wir haben Angebote eingeholt und werden in den nächsten Tagen den Auftrag vergeben. Die Kosten belaufen sich auf 10 000 Euro. Dann beträgt die Lieferzeit etwa sechs Wochen und eine weitere Woche muss für die Montage einkalkuliert werden. Ich hoffe, dass in diesem Jahr noch einmal Wasser sprudelt«, meint der Leiter des Eigenbetriebs.

Diese Hoffnung hegt auch Karl-Heinz Lindemann. Der 63-Jährige kümmert sich seit fast 39 Jahren um die Brunnen und Quellen im Besitz des Staatsbades. Wenn er mit dem Reinigungswagen anrückt, muss im Bohrloch zunächst ein Vakuum hergestellt werden, damit die Bürste nicht am Gegendruck von unten scheitert. »Allein der Bürstenkopf wiegt zwei Zentner«, erzählt der Fachmann. Je nach Bedarf liegen sieben Bürsten in verschiedenen Durchmessern bereit. Sollte nach der Säuberung auch die Reparatur reibungslos über die Bühne gehen, wird der Reinigungswagen Marke Eigenbau zum Alexander-von-Humboldt-Sprudel im Kurpark gefahren und muss dort seine Dienste tun.

Dann kommt aus dem Jordansprudel hoffentlich auch bald wieder Wasser an die Oberfläche. Bis Herbst sprudelt das Wasser von 9 bis 20 Uhr normalerweise auf mittlerer Höhe und zu jeder vollen Stunde für etwa fünf Minuten auch in seiner voller Entfaltung - das entspricht etwa 35 Meter Höhe.

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 24.07.2012




Verzögerungen am Fontänenplatz
Die Bauarbeiten am Fontänenplatz im Kurpark verzögern sich und werden nicht rechtzeitig zu den Parklichtern am ersten Augustwochenende fertig. Das war ursprünglich das Ziel. »Es wird keine Beeinträchtigung für die Besucher der Parklichter-Veranstaltungen geben. Das Baufeld wird dann geräumt und die Wege werden hergestellt sein«, berichtet Dirk Henschel, Leiter Eigenbetrieb Staatsbad. Die Bauarbeiten hätten sich verzögert, weil der Aufwand für die Pflasterarbeiten unterschätzt worden sei. »Insbesondere zu Beginn wurde die Vorgabe, was am Tag geschafft werden soll, deutlich verfehlt. Die besondere Verlegetechnik als Fischgrätenmuster und das Nachschleifen der Steine bringen doch erheblichen Aufwand mit sich.«

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 24.07.2012